STRESSBEDINGTE RÜCKENVERSPANNUNGEN BEIM PFERD, TEIL II


Im zweiten Teil gehe ich darauf ein, was im Körper passiert, wenn du ein Gefühl spürst, wie sich dauerhafter Stress oder Überforderung im Körper manifestieren und wie sich der Gefühlszustand auf das Lernvermögen auswirkt.

Wie kommt das Gefühl in den Körper?

Früher nahm man an, dass Gefühle im Gehirn entstehen. Das wurde in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts widerlegt. Neuropeptide wurden entdeckt, also Eiweißmoleküle, die als Botenstoffe von Nervenzellen freigesetzt werden und die Gefühle und Reaktionen auf Gefühle mit sich tragen. Die Rezeptoren für die Neuropeptide sind nicht nur im Gehirn, sondern im ganzen Körper, vor allem in den inneren Organen verteilt. Das „Bauchgefühl“ ist allgemein bekannt und mittlerweile sprechen Wissenschaftler sogar vom „Bauchgehirn“, was besagt, dass tatsächlich die inneren Organe die Quelle der Gefühle sind. Das kann jeder bestätigen, dem ein Schreck in den Bauch fährt, oder die bekannten Schmetterlinge im Bauch, wenn wir verliebt sind.

Die Forschung hat herausgefunden, dass das Lernvermögen direkt mit unseren Gefühlen zusammenhängt. Eine entspannte, positive Atmosphäre ist wichtig für effektives Lernen. Wir müssen uns wohlfühlen, am besten in einem Zustand freudiger Neugierde sein, dann können wir neues Wissen am besten aufnehmen und es bleibt in unserem Gedächtnis. Das liegt an der Ausschüttung von Endorphinen, die nicht nur gute Gefühle entstehen lassen, sondern auch die Lernfähigkeit und das Gedächtnis fördern.
Das gilt auch für Pferde, weshalb wir auf eine entspannte Atmosphäre achten sollten, damit unser Training erfolgreich ist.

Wie kommt es nun zu dieser Verknüpfung von Gefühl und Gedächtnis?

Es gibt Strukturen im Gehirn, die für die Organisation beider verantwortlich sind, das limbische System und der Hypothalamus. Sie steuern außerdem körperliche Funktionen wie Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung sowie die Wechselwirkung zwischen diesen Elementen. Das erklärt die tatsächliche Verbindung zwischen aufgewühlten Gefühlen und beschleunigtem Herzschlag.  

Lernt ein Pferd in einer ruhigen freundlichen Atmosphäre etwas Neues und wird es dafür belohnt, speichert es das gute Gefühl zusammen mit der Situation ab.
Wenn ein Pferd Angst hat, während es etwas Neues lernt, wird es durch die Verbindung des limbischen Systems zwischen Gefühl und Gedächtnis danach immer wieder Angst haben, wenn es eine bestimmte Aufgabe erfüllen soll. Wird jedes Mal beim Training durch Zwang oder Bestrafung Angst und Stress erzeugt, verfestigt sich das im Gehirn und kann im Extremfall tatsächlich die Strukturen im Gehirn verändern. Mit Extremfall sind besonders traumatische oder sich dauerhaft wiederholende Stresssituationen gemeint.  

Es gibt einen weiteren wichtigen Lernfaktor in der Natur des Pferd, den man beachten sollte und zwar sein Talent, alles beim ersten Mal zu lernen. Als Beutetier hängt in der Wildnis sein Überleben davon ab, die Erkenntnisse einer einzigen Erfahrung zu verarbeiten und zu verstehen. Das kann sich beim Training sowohl positiv wie auch negativ auswirken.

Die gute Nachricht ist, dass man negative Erfahrungen korrigieren und sogar Traumata therapieren kann auf Grund der Plastizität des Nervensystems. Das bedeutet, dass schlechte Erfahrungen gelöscht und neu überschrieben werden können, weil das Nervensystem in der Lage ist, jederzeit neue Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen zu bilden und veränderte Handlungsstränge herzustellen.

Auf dieser Basis arbeite ich und als allererstes ist es wichtig, einen Raum der Ruhe und Entspannung für das Pferd zu schaffen. Alles, was das Pferd in Stress versetzt, ist zu vermeiden. Deshalb brauche ich für meine Therapie einen ruhigen Ort, wo das Pferd auch möglichst wenig abgelenkt ist, sich aber frei bewegen kann. Ein kleiner Reitplatz, eine Halle oder ein Roundpen sind ideal.
Ich schaue mir als erstes an, wie sich das Pferd verhält und wie es sich bewegt. Dabei sammle ich schon viele Eindrücke. Was fällt mir körperlich auf? Läuft es locker oder angespannt? Schnell oder langsam? Strebt es weg oder bleibt es in der Nähe des Besitzers?
All das und noch mehr wird von meinem Bewusstsein sowie auch meinem Unterbewusstsein gespeichert. Auch die Gefühle, die ich in meinem Körper spüre, sind relevant und eine Reaktion auf die Situation.
Dann folgt die körperliche Untersuchung, vor allem ertaste ich den muskulären Spannungszustand des Pferdes. Daraus resultierend teste ich auch die Gelenkbeweglichkeit. Anschließend führe ich die energetische Behandlung durch. Dabei kann man nicht zwischen Befund und Therapie unterscheiden, das geht Hand in Hand.
Ich erspüre den energetischen Zustand im Körper des Pferdes und wende gegebenenfalls Akupunktmassage (Drücken von Energiepunkten) an. Das Zentrum meiner Aufmerksamkeit ist das Chakra-System, das ich geistig-energetisch wahrnehme und entsprechend ausgleiche. Die entspannende Wirkung ist bald in den Reaktionen des Pferdes sichtbar in Form von Kopf senken, kauen, lecken und gähnen.
Danach braucht das Pferd drei Tage Ruhe, damit das Körpersystem alles integrieren kann.

Im nächsten Teil erfährst du wie Informationen im energetischen Feld übertragen werden und wie du deine Wahrnehmung dafür trainieren kannst.

Du bist richtig bei mir, wenn

- dein Pferd gesundheitliche Probleme hat, für die du noch keine Lösung gefunden hast
- du Verständigungsprobleme mit deinem Pferd hast
- du neugierig auf einen ganz neuen Heilungsweg bist
- dein Pferd ein bestimmtes Verhaltensproblem zeigt, das du noch nicht lösen konntest
- dein Pferd ein Trauma hat
- du dich dafür interessierst, wie dich dein Pferd als Lebenslehrer unterstützen kann.


Ich eröffne deinem Pferd und dir einen Heilraum voller neuer Möglichkeiten und begleite euch ein Stück auf eurem Weg.